Geopolitik – das Schachbrett der Großmächte

28.03.2022

Einfluss und Macht

Wie groß waren die Hoffnungen der Menschen und Völker, als im März 1991 der Warschauer Pakt aufgelöst wurde. Die Menschen waren voller Zuversicht, denn das Ende des Kalten Krieges war da. Deutschland war wiedervereint.

Doch wie ernüchternd ist die Bilanz heute, 31 Jahre später. Den Warschauer Pakt gibt es nicht mehr, doch die NATO hat sich mit dem Serbienkrieg 1999 von einem Verteidigungsbündnis in ein Angriffsbündnis gewandelt. Deutschland, das sich, nach dem Ende des 2. Weltkrieges und zu Beginn der jungen Bundesrepublik geschworen hatte „Nie wieder Krieg“, hat im Serbienkrieg 1999 seine Unschuld verloren.

Aussenminister Joschka Fischer (Grüne Partei) holte sich die Bereitschaft der Deutschen zu diesen Krieg mit einem sehr geschickten Schachzug. Er sagte sinngemäß „Ich habe gelernt, nie wieder Krieg, ich habe aber auch gelernt, nie wieder Auschwitz.“ Die Deutschen waren gefangen, denn Auschwitz will keiner mehr. Der Weg war bereitet, die Bombardierung Serbiens konnte mit Hilfe Deutschlands stattfinden. Unterstützt wurde Fischer vom damaligen Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD). Scharping rechtfertigte den Krieg wiederholt mit dem angeblichen Hufeisenplan. Bis heute ist dieser Hufeisenplan umstritten und es ist nicht belegt, dass es ihn überhaupt gab.

Fact ist jedenfalls, dass die USA seit dem Serbienkrieg im Kosovo eine Militärbasis (Camp Bonsteel) besitzen.

Die NATO hat also mit tatkräftiger Unterstützung Deutschland Serbien zusammengebombt. Es wird auch nicht besser, wenn der dafür verantwortliche SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder im Fernsehen bekennt, dass dieser Krieg völkerrrechtwidrig war. Immerhin, er hat die Größe dies zuzugeben. Vom damaligen Grünen-Außenminister Joschka Fischer waren solche Worte bis Heute nicht zu vernehmen.

Betrug am Frieden – die NATO Osterweiterung

1991 hat sich also der Warschauer Pakt aufgelöst, doch die NATO blieb bestehen. Dem damaligen sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow wurde von Seiten des Westens zugesagt, dass die NATO sich nicht gegen Osten ausbreiten wird. Der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher am 2. Februar 1990: „Wir waren uns einig, dass nicht die Absicht besteht das NATO Verteidigungsgebiet auszudehnen nach Osten. Das gilt nicht nur für die DDR sondern ganz generell.“ Leider wurde dieses Versprechen nur mündlich gegeben.

Die NATO wurde schnell wortbrüchig.

Genau genommen war die ehemalige DDR das erste Land das mit dem Wegfall des Warschauer Paktes in die NATO aufgenommen wurde. Dies geschah jedoch mit dem Einverständnis der sowjetischen Führung. Jedoch immer unter der Prämisse, dass kein weiteres Land in Richtung Osten dazukäme.

1999 fand die erste NATO-Osterweiterung mit der Aufnahme von Polen, Tschechien und Ungarn statt.
In der zweiten NATO-Osterweiterung 2004 wurden Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei und Slowenien in die NATO aufgenommen.
Dritte NATO-Osterweiterung 2009 mit Albanien und Kroatien
Vierte NATO-Osterweiterung 2017 Montenegro und
Fünfte NATO-Osterweiterung 2020 mit Nordmazedonien

Nato-vor-1999
NATO 1999
Nato-Osterweiterung
NATO 2020

Die NATO rückt immer näher an die Grenzen Russlands heran. Mit etwas Einfühlungsvermögen für die russische Seite, dürfte klar sein, dass Russland sich bedroht fühlt. Warum sollte Russland der NATO vertrauen, nach dem Wortbruch der NATO, sich nicht gegen Osten zu erweitern?

Mit der NATO-Osterweiterung um 14 Staaten nicht genug, die NATO und die USA wollen auch die Ukraine in die NATO aufnehmen. Ist es so abwegig, dass Russland da nicht mitspielt?

Die Frage muß erlaubt sein, warum die Ukraine in die NATO soll? Wohlwissend, dass damit eine rote Linie überschritten wird und Russland nicht mitspielt?

Enttäuschter Traum einer friedlicheren Welt

Die Hoffnungen der Menschen, die Welt würde friedvoller werden, nachdem der Kalte Krieg zu Ende gegangen ist, hat sich als Trugschluss erwiesen.

Ich habe hier nur die uns unmittelbar, aus geologischer Sicht, betreffenden Gründe erwähnt. Leider gibt es auf der Welt viele Krisenherde und Gefahren für den Weltfrieden. Doch würde es zu weit führen den Versuch zu starten alle Krisenherde dieser Welt zu erwähnen.

Die Mär von menschlichem und moralischem Handeln in der Aussenpolitik

In der Aussenpolitik geht es nie um Moral oder Ethik oder Hilfsbereitschaft. Außenpolitik ist Geopolitik und da wird jenseits jeder Moral gehandelt. Es wird kühl, bedacht und berechnet, welches Verhalten von Vorteil für die eigene Position, das eigene Land oder Bündnis ist.

In der Politik der Länder lassen sich unzählige Beispiele herbeiführen, wie zwar vorgegeben wird aus humanitären Gründen so zu handeln. Doch es ist ein Leichtes diese Aussagen der Lügen zu überführen. Ich will nur ein aktuelles Beispiele nennen, das vor wenigen Tagen durch den deutschen Wirtschaftsminister Robert Habeck geliefert wurde.

Die Süddeutsche Zeitung titelt am 20.März 2022
Habeck verkündet Energiepartnerschaft mit Katar „Deutschland brauche in Zukunft kein russisches Gas mehr, sagt der Wirtschaftsminister in Katar und betont die „starke Dynamik“ seiner Gespräche.“

Die Begründung dieses Vorgehens: Deutschland wolle sich aus der Abhängigkeit vom russischen Gas freimachen. Weiterhin werden Russland Menschenrechtsverletzungen von Seiten der Bundesregierung vorgeworfen.

Ich persönlich kann dazu nur sagen: „Wie schön, dass zu Katar keine Abhängigkeit aufgebaut wird und noch schöner finde ich es, dass in Katar Demokratie und Menschenrechte einen hohen Stellenwert innehaben. Ausgerechnet ein Vertreter der Partei (Bündnis90/die Grünen), die geradezu fanatisch am Tropf der Gleichberechtigung und des Genderwahns hängt, geht in ein Land, das dafür bekannt ist dass Frauen nur von Gleichberechtigung träumen können.

Folgerichtig titelt die Süddeutsche Zeitung dann auch am 21.März 2022
„Schlimmer geht’s nicht mehr für einen grünen Klimaschutzminister.“

In dem nachfolgenden Podcast, beschreibt Thoma Röper meiner Ansicht nach sehr gut, wie Geostrategie abläuft.