Friedensbündnis Mannheim: Wer wir sind und was wir wollen

Das Friedensbündnis Mannheim ist eine offene Plattform von friedens-politischen Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen, die sich regelmäßig treffen, um ihre Aktivitäten zu koordinieren und sich gegenseitig zu unter-stützen. Die Zusammenarbeit basiert auf dem hier beschriebenen Selbstver-ständnis; wer diesem zustimmt ist zur Mitarbeit herzlich eingeladen.

Der Friede braucht keine Waffen

Wir sind bereit, ohne den vermeintlichen Schutz militärischer Rüstung zu leben, und treten dafür ein, dass gewaltfreie Formen der Konfliktlösung und gewaltfreier Widerstand gegen Unrecht politisch entwickelt werden.

Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Kampfhandlungen

Die Verwirklichung der universellen Menschenrechte (Menschenrechts-Charta der UN), die Respektierung des Völkerrechts, der UN-Charta und der interna-tionalen Gerichte, sowie die Verpflichtung auf die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN sind die Grundlagen für einen Frieden, den wir gemeinsam anstreben.

Abschreckung löst keine Konflikte

Militärische Abschreckung basiert darauf, Angst und Schrecken zu verbreiten, und gaukelt eine trügerische Sicherheit vor. Das Wesen der Abschreckung führt zwangsläufig zu einer Eskalations-Spirale eines jeglichen Konflikts. Wir suchen stattdessen gerechte und de-eskalierende Konfliktlösungen auf der Basis des Konzepts der „Gemeinsamen Sicherheit“, wie es in der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) entwickelt wurde.

Menschliche Sicherheit gründet nicht auf Rüstung und Militär

Der Wunsch nach Sicherheit wohnt jedem Menschen inne. Menschliche Sicher-heit umfasst Nahrung, Wohnung, Gesundheitsversorgung, Bildung, gesell-schaftliche Teilhabe, soziale Gerechtigkeit und Wahlfreiheit. Zu diesen Grund-bedingungen eines guten Lebens können Militär und Rüstung nichts beitragen; aufgrund der Fehlleitung von menschlichen und wirtschaftlichen Ressourcen zugunsten der Aufrüstung wird menschliche Sicherheit hingegen eingeschränkt und gefährdet.

Freiwilligkeit statt militärischem Zwang

Jedes wirkliche Engagement für Frieden beruht auf Freiwilligkeit. Zwangs-dienste, ob als allgemeine Dienstpflicht oder Wehrpflicht, lehnen wir grundsätzlich ab und ermutigen zur Verweigerung aller Kriegsdienste. Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht; es verpflichtet uns, Kriegsdienstverweigerer in allen Ländern dieser Welt aktiv zu unterstützen.

Krieg ist ein einträgliches Geschäftsmodell

Für Menschen, die in Rüstungsfirmen investieren, ist Krieg einträglicher als Frieden: Waffen und Munition werden benutzt und dabei zerstört, sie müssen neu produziert und mit unseren Steuergeldern finanziert werden. Die Gewinne der Waffenschmieden wachsen ins Unermessliche. Schlachtfelder sind Erpro-bungsszenarien für neue Waffensysteme, die auf diese Weise weiter entwickelt, kostspieliger und tödlicher werden. Wir setzen uns stattdessen für Rüstungs-konversion ein: statt Waffen sollen zivil nützliche Güter zum Wohl aller Men-schen produziert werden.

Rüstungsexporte liefern den Tod in alle Welt

Die Lieferung von Waffen und anderen Rüstungsgütern nicht nur in Krisen-, Konflikt- und Kriegsgebiete heizt die Gewalt an und trägt zu Menschenrechts-verletzungen bei. Statt Großmeister zu sein bei der Lieferung von Tötungs-mitteln wollen wir Weltmeister sein in der Bereitstellung von Lebensmitteln und Rettungskräften bei Naturkatastrophen und den katastrophalen Extremwetter-Ereignissen aufgrund der menschengemachten Klima-Erhitzung.

Klima-Schutz braucht radikale Abrüstung

Rüstungsproduktion, militärischer Übungsbetrieb, Manöver und erst Recht das Kriegsgeschehen tragen erheblich zur Klima-Erhitzung bei; sie zerstören damit die Lebensgrundlagen und die Entscheidungsfreiheit zukünftiger Generationen, die sie zu schützen vorgeben. Wir treten hingegen ein für zivile Kooperationen über ideologische Grenzen hinweg, die unerlässlich sind zur Bekämpfung der größten Bedrohung, der sich die Menschheit derzeit ausgesetzt sieht.

Militärbündnisse sind keine Lösung, sondern Teil des Problems

Die Fokussierung auf militärische Mittel ist nicht geeignet, umfassenden Frie-den, menschliche Sicherheit und demokratische Entscheidungsfreiheit für heute und die Zukunft zu gewährleisten, denn die militärische Stärke eines Bündnis-ses wird von seinen Nachbarn und Konkurrenten als Bedrohung empfunden. Stattdessen brauchen wir zivile Allianzen, die zum Ziel haben, weltweite Bedro-hungslagen für die ganze Menschheit gemeinsam anzugehen, wie dies beispiel-haft im Abkommen von Montreal zur Bekämpfung des Ozonlochs gelungen ist.