Frieden – Gerechtigkeit – Solidarität – Klimaschutz
Friedenslogik statt Kriegslogik!
Seit über 60 Jahren setzen sich Menschen über die Ostertage für den Frieden in der Welt ein. Sie eint die Erkenntnis, dass jeder Krieg ein Verbrechen an der Menschheit ist und jegliche Unterstützung eines Krieges abzulehnen ist. Zusätzlich engagieren sie sich in der Bekämpfung und Beseitigung aller Kriegsursachen.
Noch immer haben die Menschen nicht gelernt, das organisierte Töten in Kriegen zu beenden und allein auf zivile Konfliktlösungen zuzugehen. Wir beklagen auch heute das unermessliche Leid der Menschen in allen Kriegen dieser Erde. Besonders in der Ukraine, im Jemen, in den kurdischen Gebieten, im Nahen Osten.
Das pazifistische Selbstverständnis des Ostermarschs wird schon in Friedenszeiten öffentlich als weltfremd diskreditiert. In Kriegszeiten nimmt der Druck weiter zu. Das gilt insbesondere seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022.
Aber wir halten fest: Der Krieg bringt allein Leid und Tod. Er ist ein Verbrechen an der Menschheit.
Die Toten, Verletzten und die Flüchtenden unter Zivilisten und Soldaten sind kaum noch zu zählen. Die Bilder von zerstörten Häusern und vernichteten ukrainischen Städten, von Angriffen auf Bahnhöfe und Krankenhäuser, auf Straßen und zivile Infrastruktur zeigen, wie das Leben zerbricht und die Zukunft in einem Inferno endet.
Dies gilt in einem besonderen Maß auch für die Auswirkungen, die jede kriegerische Auseinandersetzung und deren Vorbereitung auf die katastrophalen Veränderungen des Klimas der Erde hat.
Am Karsamstag, den 08. April 2023 fand der diesjährige Ostermarsch in Mannheim statt. Circa 370 Menschen demonstrierten friedlich Seite an Seite für Frieden und Menschlichkeit. Unter dem Motto Frieden – Gerechtigkeit – Solidarität – Klimaschutz zogen die Menschen für Friedenslogig statt Kriegslogig von dem Alten Messplatz bis zu den Kapuzinerplanken durch die Mannheimer Innenstadt. Dabei wurden Friedenslieder angestimmt und selbstgemalte Banner und Plakate getragen.
Der Ostermarsch startete um 13 Uhr auf dem Alten Messplatz mit der Auftaktkundgebung und der Eröffnungsrede von Hedwig Sauer-Gürth (Friedensbündnis) sowie Reden von Thomas Hauff und von Maximilian Hesslein (Wirtschafts- und Sozialpfarrer bei KDA). Danach sprach der Hauptredner des Tages Christoph Marischka (IMI). Im Anschluss zogen die Menschen friedlich und singend in die Innenstadt und versammelten sich auf dem Paradeplatz, um der Rede von Cyrus Mobasheri zu lauschen. Der Ostermarsch führte im weiteren Verlauf über den Paradeplatz und die Kunststraße zu den Kapuzinerplanken.
Während des Demonstrationszuges wurden unsere Forderungen durch Roland Schuster präsentiert:
-> Waffenstillstand sofort. Für zivile Konfliktlösungen.
-> Diplomatie statt Waffenlieferungen.
-> Rückzug aller ausländischen militärischen Truppen aus der Ukraine.
-> Politische Lösung auf der Basis von Minsk II – Internationale Sicherheitsgarantien für die Ukraine und Russland.
-> Abrüstung und Demilitarisierung, Ächtung von Atomwaffen weltweit.
-> Politisches Asyl für alle Kriegsflüchtlinge, Deserteure und Kriegsdienstverweigerer
-> Für eine gemeinsame europäische Friedensordnung.
-> Schließung des Coleman-Areals der US-Army in MA-Sandhofen. Nutzung ausschließlich für zivile Zwecke.
Auf den Kapuzinerplanken versammelten sich die Menschen im Anschluss zur Abschlusskundgebung. Als Redner traten Ralf Heller (DGB) und Clemens Ronnefeldt (Int. Versöhnungsbund) auf. Musikalisch untermalt wurde die Kundgebung von Bernd Köhler und Joachim Romeis mit seinen Friedensliedern. Die Abschlussrede hielt Hedwig Sauer-Gürth.
Die Inspiration für unser diesjähriges Frontbanner war das Lied von Hannes Wader „Traum vom Frieden“. Wir fordern Gewaltfreiheit und Abrüstung, um für die Zukunft eine friedliche Welt zu schaffen. Mit diesem Banner möchten wir darauf aufmerksam machen, dass eine friedliche Welt möglich und nötig ist. Wir stehen hier auf dem Ostermarsch für Frieden und Menschlichkeit. Wir fordern keine Waffen für Kriege zu produzieren und zu liefern, denn Waffen gehören abgeschafft und vernichtet. Jeder Mensch hat das Recht haben in Frieden, Freiheit und Würde zu leben. Die Menschenrechte und unser Grundgesetz verpflichten uns solidarisch mit unseren Mitmenschen auf dieser Erde zu sein, das bedeutet auch Menschlichkeit und Gewaltfreiheit.
Deswegen müssen Kriege und der Angriff auf die Ukraine sofort beendet werden!
Die Waffen müssen schweigen, damit das Sterben aufhört und eine gute Zukunft möglich wird. Der Krieg darf nicht weiter eskalieren. Ein unkontrollierbarer nuklearer Schlagabtausch ist das Ende des Lebens auf der Erde.
Jetzt muss verhandelt werden. Jeder weitere Tote erschwert einen Ausbruch aus der Logik des Krieges.
Jetzt braucht es eine Logik des Friedens aus Diplomatie statt Aufrüstung, zivilem Aufbau statt kriegerischer Zerstörung. Erst wenn die Waffen schweigen, kann eine neue Zukunft geplant werden.
„Jeder Mensch ist mehr wert als alles Gold auf der Erde“ Joseph Cardijn
Am Ostermontag versammelten sich circa 70 Menschen an den Colemann Barracks für einen friedlichen Osterspaziergang, um für eine Schließung des Coleman-Areals zu demonstrieren und ein Ende der Nutzung des Geländes für Militärische Zwecke zu fordern. Bei dem zweistündigen Spaziergang wurde immer wieder die Forderung für internationale Solidarität und Frieden laut. Bei der Kundgebung hielt Hedwig Sauer-Gürth eine Rede über die Geschichte der Coleman Barracks.
Zur Beseitigung der Kriegsursachen gehört das Nachdenken über eigene Fehler und politische Handlungen: Ausdehnung von Machtbereichen, Aufkündigung von Abrüstungsverträgen und Rüstungskontrolle, Verstöße gegen das Völkerrecht, rücksichtslose Durchsetzung ökonomischer Interessen stehen auch in den Ländern des sog. Westens auf der politischen Tagesordnung. Eine Welt der Freiheit, der Gleichheit und der Geschwisterlichkeit wird auch hier eigenen kurzfristigen Interessen und strategischen Überlegungen geopfert.
Dem gilt es, entgegenzutreten und nachhaltig die Beteiligung eigener Handlungen an der Entstehung der Kriege (gerade auch des Krieges in der Ukraine) aufzuarbeiten und abzustellen.
Dafür setzen wir uns ein und tragen den Frieden auf die Straße.